TILL SEIBERTH
DENDROCHRONOLOGIE UND BAUFORSCHUNG
Die Dendrochronologie ist eine Datierungsmethode, bei der die Jahresringe von Bäumen anhand ihrer unterschiedlichen Breiten einer bestimmten, bekannten Wachstumszeit zugeordnet werden. Sie ist die einzige naturwissenschaftliche Methode, die eine jahrgenaue Altersbestimmung der Fälljahre von historischen Hölzern ermöglicht, sofern diese den letzten gewachsenen Jahrring aufweisen. In Vorindustrieller Zeit wurde Bauholz aufgrund der geringeren Härte, die es im waldfrischen Zustand aufweist, grundsätzlich kurz nach der Fällung bearbeitet und verbaut. In den allermeisten Fällen ist das Jahr der Baumfällung auch ziemlich genau das Baujahr des Hauses. Das wird immer wieder durch die dendrochronologische Datierung von Häusern belegt, deren Baudaten bereits inschriftlich oder urkundlich dokumentiert sind. Bei hölzernen Kulturgütern wie Skulpturen, Möbel und Instrumenten wurde das Holz getrocknet und wegen der starken Bearbeitung fehlt in den meisten Fällen auch der letzte gewachsene Jahrring (Waldkante) sodass die Bestimmung des Fälldatums oft nicht möglich ist. Die Datierung der nachweisbaren Jahrringsequenz liefert aber trotzdem einen Anhaltspunkt für den Fertigungszeitraum des untersuchten Objekts.
Mein Dienstleitungsangebot umfasst die dendrochronologische Datierung von historischen Gebäuden und sonstigen hölzernen Kulturgütern aus dem Zeitraum Spätmittelalter und Neuzeit. Dies beinhaltet eine kurze Analyse des zu untersuchenden Objekts, die Probenentnahme mittels speziellem 12 mm dünnem Kernbohrer, die Auswertung und Datierung der Proben sowie das Verfassen eines wissenschaftlichen Berichts.